Die 4te Offenbarung - Forum

Schon lange fühlte sich die Todesweberin im Palast ihrer Familie nicht mehr Heimisch und als die Feste des Syndikats sich leerte
verließ auch Nyvalia das Königreich Goldmond auf der suche nach dem Schwarzen Turm.
Einem Relikt aus der Vergangnheit, angefüllt mit vergessenen Schriften über die Götter und alter Magie.

Viel Zeit war ins Land gestrichen bis sie endlich Fand was sie gesucht hatte.
Die alte verfallene Ruine ragte über gen Gipfeln eines von Magie verbrannten Berges auf,
einzig der Turm schien von der Witterung und den Geschehnissen der Vergangenheit verschont worden zu sein.

Hier hatte sie die letzten Jahre verbracht. Abgeschieden von der Zivilisation hatte sie die Schriften Studiert und Kopien angefertigt.
Denn noch am ersten Tage musste sie Feststellen, dass Magie den Turm und seinen Inhalt all die Jahre geschützt hatte.

Endlich hatte Nyvalia die Abschrift des letzten relevanten Pergamentes beendet. Sie streckte sich und blickte aus dem Fenster des dunklen Turmes.
Der Anblick war noch immer so Trostlos wie an jenem Tag an dem sie den Turm betreten hatte. Verbrannter Stein und tote Bäume soweit das Auge reichte.
Tiefe furchen von einstigen Flussläufen bahnten sich einen Weg hinab ins Tal.

Meine Arbeit ist getan, ich sollte in die Feste zurückkehren.

wiederwillig erhob sich die Todesweberin von ihrem Stuhl.

Mit etwas Glück werden nun mehr Mitglieder in der Feste sein als bei meinem Aufbruch.

In ihrer Stimme lag wenig Hoffnung, mit einem Seufzen legte sie die Abschrift des Pergaments zu den anderen in den Lederbeutel und verschnürte ihn.
Dann legte sie das Original zurück in das Regal aus dem sie es hatte und blickte sich in dem Schwarzen Turm um.
Es gab nichts was sie hier vermissen würde, denn schließlich würde sie das wichtigste mit in die Heimat nehmen, mit diesem wissen schüttelte sie lachend den Kopf und verließ den Turm. Bis in das nächste Dorf würde sie einen ganzen Mondlauf brauchen und bis in die Heimat mit Sicherheit noch zwei weitere.

Es war mitten in der Nacht als Nyvalia - einige Tage später als gedacht - endlich das Dorf erreicht hatte.
Die Kutsch-Station war bereits Geschlossen, so dass die Todesweberin ihr Pferd, welches sie dort abgegeben hatte, erst am Nächsten Tag abholen könnte.
Also blieb ihr nichts anderes übrig, als das Nächste Gasthaus aufzusuchen.

Als sie die Tür öffnete, blickte sie in die mürrische Miene des alten Mannes, dem das Gasthaus gehörte.

Nun, MyLady. Womit kann ich Dienen?

Sprach der alte während er seinen Tresen putzte, die Magierin kaum weiter beachtend.

Ein Zimmer, für diese Nacht.
Zuvor möchte ich noch zu Abend essen. Etwas von dem Schweinebraten und eine Flasche eures Besten Weines.

Sprach sie ruhig und nahm in den Fast leeren Räumlichkeiten platz.

Morgen, dachte sie, Morgen, werde ich zur Hafenstadt reisen, eines der Schiffe wird sicher nach Goldmond fahren.

Wie viele Monde ins Land gezogen waren, seit sie Althea verlassen hatte, wusste Nevir nicht mehr mehr. Sie wusste dafür umso genauer wann es an der Zeit war nach Althea zurück zu kehren um das erlangte Wissen zu teilen und zu hüten. Seit der Gründung des Syndikats waren die meisten von ihnen ausgezogen um die alten Künste zu studieren, zu erforschen, zu finden.

Die einstige Bognerin hatte sich damals dem Feuer verschworen und war den leuchtenden Funken in fremde Welten gefolgt. Das Fernweh zog sie schon oft zuvor zu Orten die sie niemals hätte betreten sollen, aber diese Reise war anders als alle vorigen. Ihre Exkursion führte durch unbekannte Lavatäler und glühende Wüsten, heiße Steppen und sengende Einöden. Weder Flora noch Fauna waren ihr bekannt, doch die Mühen hatten sich gelohnt, und nun war die Zeit reif.

Die kleinen Funken wiesen ihr den Weg Richtung Heimat ebenso wie den Weg in die Ferne, und auch ein anderer Funken begleitete sie wie immer wenn sie zurück kehrte in die Heimat.

Ein Funken Hoffnung.

Schon früh am nächsten Morgen hatte Nyvalia ihr Pferd aus den Stallungen geholt und war Abgereist.
Es hatte vier Tage gebraucht um die Hafenstadt zu erreichen. Heute sollte ein Schiff nach Goldmond auslaufen und Nyvalia mit in die Heimat nehmen.
Schnell wurden Pferd und Reiter auf das Schiff gebracht. Nun konnte die Heimreise beginnen.


Als das Schiff, schneller als Geplant die Grenzen des Königreiches passiert hatte ließ die Todesweberin ihren Falken fliegen.
Er würde die Feste des Syndikats erreichen und ihre Rückkehr ankündigen.

Tjanah indess war früher als die anderen beiden heim gekehrt und auch sie hatte einiges an Wissen angesammelt um die Hallen des Syndikats damit zu füllen. Wenngleich sie nurmehr aus Abenteuerlust ausgezogen war. Die Tatsache, daß auch sie ihren Teil dadurch besteuern konnte, nahm sie nur als angenehmen Nebeneffekt hin.
Was sie jedoch in der Heimat vorfand gefiel ihr ganz und gar nicht. Die Familie war zerschlagen und die Gildenhallen beinah ausgestorben. Nun kniete sie vor dem Altar und betete, um wie stets Antworten und Kraft in ihrem Glauben zu finden.
Lange verharrte sie in ihr Gebet versunken, als sie der Wärme ihres Juwels gewahr wurde. Eingelassen auf ihrer Stirn, spürte sie stets wenn sich eine ihrer Schwestern näherte. Sie beendete ihr Gebet und als sie ihren Blick hob, huschte ein Lächeln über ihre zarten Züge. Das mußte Nevir sein! Sie erhob sich um Vorbereitungen für ihre Ankunft zu treffen.
Als sie über den Innenhof ging um die Dienerschaft anzutreiben und in Kenntnis zu setzen, erreichte sie auch Nyvalias Falke. Er saß auf dem Wehrturm. Tjanah zog sich einen ledernen Handschuh an und lockte ihn zu sich. Noch ein Grund zu Freude! Die Hallen würden sich wohl alsbald nach und nach wieder füllen und es gab Grund in die Zukunft zu blicken. "Heh da, Bursche! Eile dich! Richte auch Nyvalias Zimmer her und trage Sorge dafür, daß im Kamin ein Feuer brennt." Unterwürfig eilte der angesprochene davon, während Tjanah mit dem Falken auf Futtersuche ging. Er hatte sich eine Belohnung verdient.

Es hatte noch zwei weitere Tage gedauert, bis die Hufschläge ihres Pferdes durch das Tal der Erzmagier hallten. Ohne weitere Verzögerungen hatte sich die Todesweberin auf dem Schnellsten Weg in die Fest des Syndikats begeben. Nun stand sie auf dem Innenhof, der Stallbursche nahm ihr die Zügel ab und half ihr beim Absteigen. Schweigend tätschelte sie den Hengst ehe sie sich schnellen Schrittes durch das Portal ins innere der Feste begab.

Dort wurde sie bereits von einer Dienerin erwartet, die sie auf den neusten Stand brachte. mit einem Nicken machte sie sich nun auf den weg in das Esszimmer.

Soso. Tjanah ist bereits zurück gekehrt. Richte ihr aus wo ich mich aufhalte.